Nutzung höhenverstellbarer Tische mit geplantem Wechsel zwischen Sitzen und Stehen.
Grundlagen & Zielbild
Ziel: Hüftwinkel öffnen, Lendenlordose stabilisieren, Atem erleichtern – ohne Fuß-/Venenstress. Das erreichst du durch kurze, verteilte Stehblöcke (5–25 Min.) mit aktiver Haltung: Füße vollflächig, Knie locker, Becken leicht aufgerichtet, Brust offen, Schultern entspannt. Realistischer Stehanteil: 20–30 % pro Arbeitstag (Richtwert: 25 %).
Quick-Checks (1 Minute)
Ellbogenwinkel ~90–100° am Tisch-Tischhöhe passt.
Oberkante Monitor auf Augenhöhe (oder leicht darunter)-Blicklinie entspannt.
Schultern unten, Handgelenke neutral-Tastatur/Maus nahe am Körper.
Tischhöhe im Stehen
Die richtige Stehhöhe hängt von Unterarmlänge und Schuhen ab. Startwert: Tischkante auf Höhe des eingewinkelten Ellbogens (90–100°). Handballen ruhen weich, die Handgelenke bleiben gerade. Bei viel Tipparbeit kannst du das Setup um 1–2 cm senken, bei viel Lesen/Präsentieren um 1 cm anheben.
Feinjustage: +/-5 mm verändern spürbar die Schultern. Taste dich in 2–3 Schritten an.
Referenz merken: Speichere die Tischhöhe im Memory des Gestells (z. B. „S1“).
Unterkante: Genug Kniefreiheit? Kabel/Querträger dürfen die Beine nicht berühren.
Klick zum Vergrößern: Quick-Check zur richtigen Tischhöhe im Stehen (Ellbogenwinkel & Schulterentspannung)
Wechselrhythmus & sanfter Einstieg
Stehzeiten müssen trainiert werden. Zu lange, zu früh führt zu müden Füßen oder LWS-Zug. Besser: kurz, häufig, verteilt.
Woche 1: 3–4x täglich 10–15 Min. stehen (z. B. E-Mails, kurze Calls).
Woche 2–3: auf 15–20 Min. steigern, insgesamt 90 Min./Tag.
Ab Woche 4: 25 % des Arbeitstags (= ca. 2 h bei 8 h) in 5–6 Blöcken à 15–25 Min.
Verteilung: Stehblöcke vor ermüdungsanfälligen Aufgaben platzieren (Lesen, Mails, kurze Syncs). Tiefenfokus lieber im Sitzen.
Regel: Einzelblock maximal 30–40 Minuten. Danach Wechsel oder aktiver Reset (Mikro-Moves, kurze Gehminute).
Fußmanagement: Schuhe, Matte, Fußstütze
Die beste Tischhöhe bringt nichts, wenn die Fußkette leidet. Verteile Druck, halte die Wadenpumpe aktiv und vermeide starres „Durchdrücken“ der Knie.
Fußbänkchen/Step: wechselseitig einen Fuß leicht erhöhen (3–10 cm)-LWS entspannt, Becken richtet sich auf.
Mikro-Lastwechsel: alle 1–2 Minuten minimal Gewicht verlagern, Knie locker lassen.
Oberkörper/Arme: Schultern unten, kurze Hebel
Auch im Stehen gilt: kurze Wege. Tastatur zentral, Maus dicht daneben, Oberarme körpernah. Armlehnen sind im Stand selten nutzbar – dein „Träger“ ist die Tischkante.
Tastatur: 5–10 cm von der Tischkante entfernt; lieber flach/Negativneigung für neutrale Handgelenke.
Maus: direkt neben die Tastatur; Pointer-Speed so hoch, dass du nicht aus dem Handgelenk „stochern“ musst.
Schultern: bleib unten. Wenn du hochziehst, ist der Tisch zu hoch oder die Peripherie zu weit weg.
Monitor & Peripherie im Stehen
Mit dem Wechsel ändert sich auch die Blicklinie. Richte die Monitoroberkante auf Augenhöhe (oder 1–2 cm darunter) aus. Bei Gleitsicht ggf. noch etwas tiefer.
Monitorarm: erlaubt die Tiefenfeinjustage (Armlänge+). Speichere Höhe/Tiefe visuell (Skala/Sticker).
Kabel: genug Schlaufe für die Höhenfahrt einplanen, sonst „zieht“ es den Monitor nach hinten.
Notebooks: nur mit Ständer + externer Tastatur/Maus. Screen auf Augenhöhe bringen.
Bewegungsmenü: Mikro-Moves im Stand
Stehen ist nicht automatisch Dynamik. Erzeuge kleine, wiederholbare Impulse:
Der Steh-Sitz-Tisch wirkt, wenn du ihn planst: klare Presets, kurze Stehblöcke, saubere Blicklinie, aktives Fußmanagement. Starte mit 10–15 Minuten, steigere auf 25 % Tagesanteil und dokumentiere 2 Wochen lang. Kopple das mit Mikro-Moves – dann bekommst du spürbar mehr Leichtigkeit in Rücken, Hüfte und Kopf.
FAQ
Wie viel sollte ich pro Tag stehen?
Praxisnah sind 20–30 % (Zielwert 25 %). In kurzen, verteilten Blöcken – nie stundenlang am Stück.
Welche Tischhöhe ist richtig?
Ellbogenhöhe im Stehen (90–100°). Für Tippen minimal tiefer, für Lesen/Präsentieren etwas höher.
Anti-Ermüdungs-Matte – sinnvoll?
Ja, eine mittelharte Matte reduziert Fuß-/LWS-Last deutlich. Achte auf Rutschfestigkeit und abgeschrägte Kanten.
Schmerzen im unteren Rücken beim Stehen?
Fuß auf ein kleines Bänkchen, Becken aufrichten, Blöcke verkürzen, Bewegungsmenü nutzen. Wenn anhaltend: ärztlich abklären.
Barfuß-/Minimal-Schuhe am Stehplatz?
Kann funktionieren, wenn Waden/Fußgewölbe trainiert sind. Sonst mit moderater Dämpfung starten und langsam adaptieren.
Steh-Wechsel & Mikro-Aktivierung
Der Rhythmus entscheidet: Wechsle zwischen Sitzen und Stehen in sinnvollen Intervallen
und reduziere statische Lastspitzen. Das Tool hilft dir, einen ergonomischen 30–60-Minuten-Zyklus
automatisch einzuhalten.